«Was gibt es Neues?»
Liebe Leserinnen und Leser
«Was gibt es Neues?» Diese Frage bezieht sich nicht auf neue Techniken oder Methoden in der Messebranche, «was gibt es Neues?» ist die Frage, die sich wahrscheinlich jede Besucherin und jeder Besucher stellt, spätestens wenn das Ticket für die Publikums- oder Fachmesse gekauft wurde.
Interessant zu wissen ist jetzt natürlich ob sie als Aussteller den Besucherinnen und Besuchern diese Frage beantworten müssen.
Eine der ersten grossen Messe fand im April 1917 in Basel statt und nannte sich «Mustermesse». An der Mustermesse gab es so ziemlich alles zu kaufen, was sich die Damen und Herren der damaligen Zeit für den Haushalt und zum Leben brauchten, von Schokolade über Schuhe bis hin zur Seife.
Die Austeller an der ersten Mustermesse 1917 konnten zusammen rund 25 Millionen Schweizerfranken erwirtschaften! Inflationsbereinigt ist das eine riesen Summe. Der Grundstein für die Messewelt in der Schweiz und auch in Europa war somit gesetzt und die Austeller konnten die Kosten für die Aufwendungen direkt nach der Messe mittels Direktverkäufen decken.
Wer hätte 1917 gedacht das Kundinnen und Kunden 90 Jahre später mit dem Smartphone bequem vom Sofa aus auf der ganzen Welt Produkte und Dienstleistungen bestellen können? Die Frage stellt sich nun automatisch: «was treibt den heutigen Messebesucher an, vom Sofa aufzustehen und eine Messe zu besuchen, wenn er doch unkompliziert alles online abfragen kann».
Die Antwort ist einfach…. «was gibt es neues?»
Messebesucherinnen und -besucher wollen sich die Neuheiten live anschauen, wollen sie anfassen und diejenigen kennenlernen welche sie vielleicht später mit dem neuen Produkt beliefern.
Die Zeiten als sich die ganzen Kosten für die Aufwendungen einer Messe oder eines Messestandes im Nachhinein mit Quittungen decken liessen, sind definitiv vorbei. Der heutige Messestand ist ein kleiner Samen, der für die Zukunft gepflanzt wird und erst später geerntet werden kann.
Trotz dieser Erkenntnis ist der Verkaufsdruck enorm hoch und es wird immer noch tonnenweise Material an Messestände gekarrt, mag es noch so überholt sein. Die Kosten und Aufwendungen, um überholte Produkte auf dem Messestand zu präsentieren, werden meist unter den Teppich gekehrt, ganz nach dem Motto: «aber wir müssen doch etwas zeigen»!
Auf den heutigen Messeständen werden nicht mehr wie 1917 die Produkte in regalen präsentiert und verkauft, auf den heutigen Messeständen wird das Unternehmen präsentiert, zusammen mit den neusten Innovationen oder den aktuellsten Produkten und Dienstleistungen. Den Rest können Sie sich als Aussteller definitiv sparen.
Was gibt es Neues? Nur wer sein Unternehmen und seine Produkte und Dienstleistungen auf der Messe richtig präsentiert, wird diese Frage nie beantworten müssen.
Planen sie einen Messeauftritt und Sie machen sich nun zuerst Gedanken über den geeigneten Standort in der Messehalle oder über das Design des Messestandes oder darüber, dass die meisten Besucherinnen und Besucher immer zuerst nach rechts und dann nach links gehen? Sind das ihre ersten Gedanken oder erhoffen sich durch das beantworten solcher Fragen einen erfolgreichen Messeauftritt? Wenn dem so ist, rate ich einen neuen Geschäftswagen zu kaufen von dem eingesparten Budget für den Messeauftritt.
Kling das für sie zynisch? Ich gebe ihnen recht. Jeder Unternehmer und jede Unternehmerin macht sich vor der Messe solche Gedanken. Aber sind sie relevant?
Seit mehr als 15 Jahren und hunderten von Meetings mit meinen Kundinnen und Kunden werden mir diese Fragen immer und immer wieder gestellt. Weiter stelle ich fest, dass sich solche Fragen häufen und sich im gleichen Masse steigen wie die Qualität der präsentierten dreidimensionalen Pläne.
Die Zusammenhänge sind offensichtlich. Durch die bessere Qualität der Pläne wird das Vorstellungsvermögen geschwächt und man verliert sich immer mehr in den Details der realistischen dreidimensionalen Darstellungen. Das geht sogar so weit, dass die Qualität der Pläne wichtiger erscheint als die Idee dahinter.
Die Planung eines Messeauftritt ist oft Chefsache. Lassen Sie nicht zu, dass die PräsentationIhres Unternehmens in die falschen Hände gerät und die Idee dahinter in Belanglosigkeitender Vielfältigkeit verloren geht.
Als Steve Jobs mit seinem Partner zum ersten Mal eine leiterplatte mit gelöteten Dioden in einer Holzkiste an einer Messe präsentierte, war es nicht der 4x2m grosse, mit weissen Vorhängen dekorierte Messestand an dem ein angefressener Apfel als Logo hing, der ihm zu so einem riesigen Erfolg verhalf. Es lag auch nicht daran, dass er keinen Anzug, sondern nur Jeans und ein Hemd ohne Krawatte trug. Es lag an seiner absoluten Überzeugung mit seinem Produkt etwas Neues erschaffen zu haben, der Welt etwas noch nie da gewesenes präsentieren zu können. Es war sein Herzblut, seine Überzeugung zu seinem Produkt und seinem Unternehmen.
Wenn Sie sich das als Unternehmerin oder Unternehmer vor Augen halten, müssen sie sich zugestehen, dass es tatsächlich keine Rolle spielt ob sie Nussbaum oder doch lieber Eiche als Bodenbelag einsetzen. Oder dass es doch zweitrangig ist, ob der Slogan nun 10cm höher oder tiefer an der Standfassade angebracht wird. Ein schöner Messestand ist kein Garant dafür, dass sie erfolgreich sein werden. Ein schöner Messestand ist nur die Bühne, auf der sie vor der ganzen Welt ihren Erfolg feiern können.
Überzeugen sie mich als Projektleiter, dass sie etwas Einzigartiges erschaffen haben. Überzeugen sie mich, dass sie mit Herz und für ihr Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen einstehen und ich gebe alles, dass ich ihnen eine Bühne erschaffen werde, auf der sie ihren Erfolg und ihre Überlegenheit gegenüber ihren Mitbewerbern vor der ganzen Welt feiern werden!
David Koller, Projektleiter und Mitglied der Geschäftsleitung
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